Die Aufnahmen entstanden im September 2013.
The images were taken in September 2013.
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Thessaloníkē war, mindestens nach dem Verlust Nordafrikas, der Levante und Roms im 7./8. Jahrhundert, beständig die zweitgrößte Stadt des (ost-)römischen Reiches nach Konstantinopel. Die Stadtmauern boten Siedlungsraum für vielleicht 100.000 Einwohner. Noch um 1300 dürfte die Bevölkerungszahl mehrere zehntausend betragen haben. Auch nach der osmanischen Eroberung 1430 aber blieb die Stadt (türkisch Selanik) bedeutend. Sank die Bevölkerungszahl zunächst, erging daher die Einladung des Sultans an die ab 1492 aus Spanien vertriebenen Juden, sich hier anzusiedeln? Viele taten es.
At least after the loss of northern Africa, the Levant and Rome in the 7th/8th centuries, Thessaloníkē was always the second city of the (east) Roman empire after Constantinople. Around the year 1300 the population figure was probably still in the tens of thousands. Even after the Ottoman conquest in 1430 the city (Selanik in Turkish) retained its significance. Did the population decline initially, and was that a reason for the sultan to invite the Jews expelled from Spain from 1492 onwards to settle here? Many did.
1881 wird hier Mustafa Kemal (später „Atatürk“) geboren, 1908 geht von hier der Aufstand der „Jungtürken“ aus, die den abgesetzten Sultan Abdülhamid II. nach Selanik schicken und in einer Villa dort unter Hausarrest stellen. Bald aber muß er wieder nach İstanbul verlegt werden: im ersten Balkankrieg 1912 gegen die Osmanen schaffen es die Griechen minimal schneller nach Thessaloníkē als die verbündeten Bulgaren. Der osmanische Stadtkommandant, der am Vortag, Namenstag des hochverehrten Stadtheiligen Dēmḗtrios/Dimitr, die Stadt an die Griechen übergeben hat, erklärt den Bulgaren, er habe leider nur ein Thessaloníkē, und das sei schon weg… Vor Ort ist man über die „Befreiung“ vom „osmanischen Joch“ vielfach offenbar nur mäßig glücklich: von um 1900 etwa 160.000 Einwohnern sind die Hälfte Ladino (Judenspanisch) sprechende Juden; die Türken kommen auf 35.000, die Griechen nur auf 30.000. Zwar ändert sich, wohl als Folge der neuen Zugehörigkeit zu Griechenland, die Zusammensetzung der Bevölkerung anscheinend rasch, wenn die unten stehenden Statistiken verläßlich sind (Quelle: Wikipedia). Doch per Volksabstimmung hätten die Griechen die Stadt nicht bekommen.
In 1881 Mustafa Kemal (later called „Atatürk“) is born here. In 1908 the insurrection of the „Young Turks“ starts here, and the deposed sultan Abdülhamid II finds himself confined to a villa in Selanik. Soon, though, he has to be moved back to İstanbul: in the first Balkan war of 1912 against the Ottomans the Greeks reach Thessaloníkē marginally faster than their nominal allies the Bulgarians. Having handed over the city to the Greeks the day before (the holy day of its much revered patron saint Dēmḗtrios/Dimitr), the Ottoman commander explains to the hapless Bulgarians that unfortunately he only had a single Thessaloníkē to give away… In the city itself enthusiasm about the liberation from the „Ottoman yoke“ is limited: of some 160,000 inhabitants in 1900 about half are Jews who speak Ladino (a kind of Spanish); there are 35,000 Turks, but only 30,000 Greeks. It is true that the ethnic makeup of the population apparently changes quickly, presumably as a result of the fact that it now belongs to Greece — if the figures below are to be trusted (source: Wikipedia). Even so it appears that the Greeks would not have got the city by means of a plebiscite. Der große Stadtbrand von 1917 macht 72.000 Personen obdachlos, darunter 50.000 Juden; ein Teil von ihnen verläßt angesichts einer pro-christlichen Gesetzgebung die Stadt, ja Griechenland. Ebenso tun dies rund 20.000 Türken nach dem griechisch-türkischen Krieg von 1919-22; umgekehrt treffen vertriebene Griechen aus Kleinasien ein. Zwischen März und April 1943 werden knapp 44.000 Juden aus Thessaloníkē von den deutschen Besatzern deportiert, die meisten sterben in Auschwitz. Der riesige jüdische Friedhof — mehrere hunderttausend Gräber — wird von den Griechen eingeebnet, die Grabsteine finden als Baumaterial Verwendung, das Gelände ist inzwischen überbaut. Heute ist der Großraum Thessaloníkē mit einer knappen Million Einwohner die zweitgrößte griechische Stadt nach Athen.
The great fire of 1917 makes 72,000 people homeless, 50,000 of them Jews; in the face of pro-christian legislation some of them leave the city or indeed Greece. So do some 20,000 Turks after the Greek-Turkish War of 1919-22; conversely there is an influx of Greek refugees from Asia Minor. Between March and April 1943 almost 44,000 Jews are deported from Thessaloníkē by the German occupiers; most of them die at Auschwitz. The immense Jewish cemetery — several hundred thousand graves — is levelled by the Greek authorities, the tombstones are used as construction material, the area has now been built over. With just under a million inhabitants, today Thessaloníkē and its suburbs form the second biggest Greek city after Athens.
Über weite Strecken sind die Stadtmauern in mehr oder minder gutem Erhaltungszustand, jedenfalls in der Oberstadt. In der meerwärts gelegenen Unterstadt wurden sie noch unter türkischer Herrschaft (1873, 1902 und 1911) aus verkehrstechnischen Überlegungen zum größten Teil beseitigt. In ihrer heutigen Form wurden, aus einer Inschrift am sogenannten Hormísdas-Turm zu schließen, die Mauern wohl um das Jahr 400 errichtet. An der landwärtigen Nordecke der Stadtmauern (wo sie Richtung Westen abknickt) steht der Trigṓnion-Turm — nicht dreieckig, wie der Name vermuten lassen könnte, sondern vielmehr rund wie sein meerseitiges Pendant, der berühmte Weiße Turm (dorthin kommen wir dann weiter unten). Der Name wird auf die Bezeichnung des zu der Mauerecke hin gelegenen Stadtviertels zurückgeführt. Mit dem Weißen Turm hat dieser nicht nur die Grundform, sondern auch den auffälligen, runden steinernen Wulst gemeinsam (hier auf ein Drittel Höhe), wie er typisch für venezianische Befestigungsbauten im östlichen Mittelmeerraum ist. Noch nirgends habe ich eine Erklärung für dieses aufwendig zu erstellende Element gefunden. Türkisch hieß das Bauwerk übrigens Kuşaklı Kule, „Umgürteter Turm“. Und warum waren hier venezianische Baumeister am Werk, nach der osmanischen Eroberung, wie allgemein angenommen zu werden scheint? Oder entstand der Turm doch noch kurz vorher? Nachdem Thessaloníkē, zugleich aber auch Konstantinopel schon 1422/23 von den Osmanen belagert wurde, übergab sie der Gouverneur (despótēs) Andrónikos Palaiológos damals an die Venezianer, die, wie er hoffte, in der Lage sein würden, die Verteidigung der Stadt sicherzustellen und die sie offenbar auch zunächst entsetzten. Es waren somit die Venezianer, die Thessaloníkē 1430 an die Osmanen verloren.
Long stretches of the city walls have been preserved, more or less, at least in the upper city. In the lower city, situated by the sea, the walls were removed in the last decades of Ottoman rule (1873, 1902 and 1911) because they were obstacles to traffic. An inscription at the so-called Tower of Hormísdas suggests that in their present form the walls were essentially built around the year 400. The northern corner of the walls, where, away from the sea, their course turns sharply west, is marked by the Trigṓnion Tower. It isn’t triangular (as its name might seem to suggest), but round, like its seaward equivalent the famous White Tower, which we will reach later. The name is thought to derive from the designation of the neighbourhood situated near the corner formed here by the walls. It is not just their basic shape that the Trigṓnion Tower and the White Tower have in common, but also the stone torus (here found one third of the way up) so typical of Venetian fortifications in the eastern Mediterranean. I have never so far been able to find any explanation for this seemingly extravagant feature, which must have been costly and complicated to create. In Turkish this tower was called Kuşaklı Kule, „Girded Tower“. And why were there Venetian builders at work here at all, after the Ottoman conquest (according to what seems to be a universal assumption)? Or was the tower built shortly before after all? When in 1422/23 Ottoman siege forces appeared simultaneously before Thessaloníkē and Constantinople, the then governor (despótēs) of Thessaloníkē Andrónikos Palaiológos handed the city over to the Venetians, who he hoped would be able to ensure its defence. They did initially — but eventually it was the Venetians who lost Thessaloníkē to the Ottoman empire in 1430.
Wegen des abfallenden Geländes ist der Turm von außen höher als von innen.
Owing to the sloping terrain the tower is higher from the outside than from the inside.
Dasselbe Tor, von innen und außen. Der heutige Zustand läßt nicht erkennen, wie ein solches Tor verschlossen und verteidigt werden konnte. Um einen wichtigen Zugang scheint es sich nicht gehandelt zu haben. Von den großen Stadttoren ist keines mehr erhalten.
The same gate, seen from the inside and from the outside. Its present condition gives no clue as to how such a gate could be closed and defended. It does not seem to have been an important point of access. None of the big city gates survives.
Über weite Strecken scheinen die erhaltenen Mauern oder deren Reste völlig sich selbst überlassen, sie müßten vor einer Renovierung erst einmal aus den Schutthalden befreit werden, die sich an ihnen angelagert haben.
In some places the walls, or what is left of them, are clearly not looked after at all. Before any restoration could take place they would have to be excavated from the mounds of debris that have collected along their course.
Galerius war seit 293 einer der beiden Unterkaiser (caesares) in der Tetrachie Diokletians und stieg nach dessen Rücktritt 305 zum augustus auf; er starb 312 in Serdica (jetzt Sofia). Er bestimmte Thessaloníkē zu seiner Residenz und stattete es mit einigen Prachtbauten aus, darunter der Rotunde, deren Zweckbestimmung unbekannt ist. Vielleicht handelte es sich um einen Tempel (vergleichbar dem Pantheon in Rom). Ursprünglich war die Rotunde von An- und Nebenbauten umgeben. Wohl noch im 4. Jahrhundert wurde sie zur Kirche. Dieser Umwidmung dürfte jeder semiotische Hinweis auf die ursprüngliche Zweckbestimmung zum Opfer gefallen sein, dafür kam die Apsis hinzu.
Galerius was, from 293, one of the two sub-emperors (caesares) in Diocletian’s tetrachy. After Diocletian’s resignation in 305 he became augustus and died in Serdica (present-day Sofia) in 312. But he resided at Thessaloníkē and endowed the city with some additional grand buildings, among them the rotunda, whose original purpose is unknown. It may have been a temple, comparable with the Pantheon in Rome. Originally the rotunda was surrounded by annexes and ancillary buildings. Probably as early as the fourth century it was converted into a church. This no doubt brought with it the removal of any semiotic hints of its original function, and also resulted in the addition of an apse.
Seltsam ist, daß das Gebäude trotz seiner anscheinend kontinuierlichen Verwendung gewissermaßen nur als Rohbau erhalten scheint. Sicherlich waren die Außenwände ebenso verkleidet wie die Innenwände? Erdbeben (wie die von 620) könnten ihr Teil beigetragen haben. Die Öffnung des Durchbruchs zur Apsis hin schwächte an dieser Stelle die Statik: bei genauem Hinsehen erkennt man, daß ein Teil der Rotunde oberhalb der Apsis nach Einsturz wieder hergestellt wurde. Mit der Gefahr von Erdbeben werden auch die Strebepfeiler zu beiden Seiten der Apsis in Zusammenhang stehen. Zeitweilig wies die Rotunde im Erdgeschoß einen Umgang auf, dessen zugesetzte Bögen deutlich zu erkennen sind — auch er vielleicht ein Erdbebenopfer. (Den Bögen entsprechen im Innern Nischen, deren Rückwände entfernt wurden, um die Verbindung zu dem hinzugefügten Umgang herzustellen. Nachdem der Umgang aufgegeben worden war, hat man dann wieder Rückwände eingebaut.) Erneut wurde das Bauwerk 1978 durch ein Erdbeben beschädigt und ist immer noch nicht vollständig wieder hergestellt.
It is striking that despite having been in continuous use the building in fact looks unfinished. No doubt the exterior walls would have been covered somehow, as the interior walls definitely were? Earthquakes (like those of 620) may be partly to blame. The creation of a gap allowing for passage into the apse weakened the walls at this point: if you look closely you can see that the portion of the rotunda above the apse has been reconstructed after a partial collapse. The supporting pillars on both sides of the apse clearly also reflect the danger of earthquakes. At one time the rotunda was surrounded by an ambulatory on the ground floor, its bricked-up arches clearly visible. That ambulatory, too, may have fallen victim to seismic activity. (The arches correspond to niches in the interior, whose rear — outward-facing — walls were removed to create the ambulatory. After the latter had been condemned, the rear walls of the niches were restored.) An earthquake in 1978 again damaged the building; the damage has still not been undone in its entirety.
Das Portal befindet sich in der Achse der Apsis, deren Fenster man im Hintergrund sieht.
The main door is aligned with the apse, whose windows can be seen in the background.
Die osmanische Inschrift über dem Portal bezieht sich auf die Umwandlung der Rotunde zur Moschee im Jahr 1590/91. 1912 wurde die Rotunde zunächst wiederum Kirche (dem hl. Georg geweiht), 1917 aber Museum. Die griechisch-orthodoxe Kirche hat dies nie hingenommen und sich um Rückgabe bemüht. Eine deswegen angestrengte Klage wurde vor wenigen Jahren in letzter Instanz abgewiesen, jedoch wird als Kompromiß einmal monatlich in der Rotunde Gottesdienst abgehalten.
The Ottoman inscription above the door records the conversion of the rotunda into a mosque in 1590/91. In 1912 the rotunda at first became a church again (dedicated to St George), but in 1917 it was turned into a museum. The Greek Orthodox church has never accepted this and sought to regain ownership of the building. A lawsuit fought all the way to the supreme court was eventually decided against the church some years ago. However, as a compromise a divine service is held in the rotunda once a month.
Die Scheitelhöhe der Kuppel beträgt 29,8 Meter. Die Nischen im Ergeschoß waren wohl ursprünglich je durch zwei Säulen abgeteilt, die ein waagerechtes Gebälk trugen. Die Säulen wären dann entfernt worden, als die Nischen zu Durchgängen zu dem neuen (jetzt wieder verschwundenen) Umgang wurden. (Die Mauerstärke beträgt sechs Meter!)
The height of the cupola is 29.8 metres. The niches on the ground floor were probably divided from the main space by pairs of columns supporting a horizontal cornice. Those columns would have been removed when the niches became connecting passages to the new ambulatory, now vanished again. (Those walls are six metres thick!)
Die senkrechten Wände trugen Verkleidungen aus verschiedenfarbigem Marmor, deren Muster anhand der verbliebenen Befestigungsvorrichtungen (Nägel oder Stifte) vollständig rekonstruiert werden konnte. Alle Wölbungen hingegen waren bzw. sind mit Mosaiken dekoriert. Die in der Kuppel bildeten im fast allein erhaltenen unteren Bereich eine zweigeschossige Blendarchitektur, wie sie ähnlich etwa die Bühnenwand römischer Theater aufwies oder die Felsengräber von Petra kennzeichnet. Das Untergeschoß dieser Blendarchitektur ist aktuell durch den Gerüstboden verdeckt. Sie zeigt Standfiguren von Heiligen, deren individuell gestaltete Gesichter von beeindruckender Qualität sind (das weiß ich natürlich nur aus Abbildungen in Büchern). Der verlorene Teil des Kuppelmosaiks zeigte geflügelte Engel und einen jugendlichen stehenden Christus in einer Glorie in den Farben des Regenbogens. Hiervon sind nur Fragmente sowie interessanterweise die Vorzeichnungen erhalten, die auf die Kuppelwand aufgetragen worden waren. Der gesamte Mosaikschmuck stammt einheitlich wohl aus dem 5. oder 6. Jahrhundert.
The vertical walls were faced with multicoloured marble, on a pattern that could be reconstructed by means of the remaining pegs and spikes once used to fix the panels. By contrast, all convex surfaces were or indeed are decorated with mosaics. Those in the lower part of the cupola — the sole part of the cupola where they remain more or less intact — form a two-storey trompe-l’oeil architecture similar to that found in the stage walls of Roman theatres or the façades of the rock tombs at Petra. The lower storey of this trompe-l’oeil architecture is currently obstructed by the scaffolding. It features standing saints, whose highly individual faces are of astonishing quality (of course I only know that from pictures in books). The lost part of the mosaics in the cupola showed winged angels and a youthful standing Christ surrounded by an aureole in the colours of the rainbow. Of this only fragments remain as well as, interestingly, the preparatory drawings on the walls of the cupola. All the mosaics date from the same period, probably the 5th or 6th century.
Wie das Pantheon in Rom hatte auch die Rotunde im Kuppelscheitel ursprüngliche eine runde Öffnung, die spätestens zum Zeitpunkt der Anbringung der Mosaiken zugesetzt wurde. Die hierfür verwendeten Ziegel sind offenbar die gleichen wie diejenigen, die zum Bau der Apsis und des Umgangs verwendet wurden.
Like the Pantheon in Rome the rotunda originally had an oculus (a round opening) at the apex of the cupola. This was closed at the latest when the mosaics were put in place. The bricks used for closing the oculus are apparently the same as those used for building the apse and the ambulatory.
Der Kuppelscheitel. Die Girlande ist bemerkenswert. Rundum erkennt man noch Engel mit ausgebreiteten Flügeln.
The apex of the cupola. Note those rather magnificent garlands. You can still make out angels spreading their wings.
In der Apsis kein Mosaik, sondern die Reste eines Freskos mit der Darstellung der Himmelfahrt Christi, ins 8. oder frühe 9. Jahrhundert datiert. Wenn man davon ausgeht, daß die Apsis vor den Mosaiken entstand, muß auch sie mit Mosaiken geschmückt gewesen sein. Sie könnten durch ein Erdbeben, oder eher wohl im Zuge des Bilderstreits im 8. Jahrhundert zerstört worden sein — anders als das in der Kuppel wäre das Apsismosaik für die Ikonoklasten relativ leicht erreichbar gewesen; die anderen erreichbaren Mosaiken in der Rotunde stellen keine menschlichen Figuren dar. Ich versetze mich in die Rolle eines der damaligen Bilderstürmer, der mißbilligend die Heiligenbilder in der Kuppel betrachtet, sie gerne vernichten würde, ums Verrecken nicht weiß, wie er da hinaufkommen soll, und frustriert auf das Vorhaben verzichtet.
In the apse there are no mosaics but the remains of a fresco depicting the ascension of Christ, dated to the 8th or the beginning of the 9th century. If it is assumed that the apse predates the mosaics it must originally have been covered with mosaics too. They could have been destroyed by an earthquake, or more likely in the course of the iconoclast controversy of the 8th century: unlike those in the cupola the mosaics in the apse would have been within relatively easy reach. (The other mosaics in the rotunda do not show human figures.) I put myself in the shoes of an 8th-century iconoclast, casting a disapproving look on the images of saints in the cupola, longing to destroy them, not for the life of him knowing how to get up there, and giving up the plan in frustration.
Das führt zu der Überlegung, welchen Aufwand es bedeutet haben muß, das Kuppelmosaik zu erstellen. Das war wohl nur möglich mit einem riesigen Gerüst. Wie sah die Kuppel nach der Umwandlung zur Moschee aus? Das Apsisfresko wurde übertüncht und im Zuge dessen mit Hammerschlägen erheblich beschädigt. Hat man auch damals die Kuppel in Ruhe gelassen? Bis zu ihrer jüngsten Reinigung waren — und sind teilweise immer noch — die Mosaiken ohnehin wohl fast schwarz: siehe im vorletzten Bild am linken Rand. Gegen die Vermutung einer absichtlichen Entfernung in osmanischer Zeit spricht auch, daß in anderen als Moschee genutzten Kirchen der Stadt ähnlicher Mosaikschmuck unversehrt blieb.)
That leads one to reflect how the mosaics got up there in the first place: the only way must have been to put up an enormous amount of scaffolding. What did the cupola look like after the conversion of the rotunda into a mosque? The fresco in the apse was plastered over and in the process damaged considerably by hammer strokes. Was the cupola left alone yet again? Until their recent cleaning the mosaics were almost black, indeed in part they still are — look at the last picture but one, on the left. In other churches of the city also used as mosques similar mosaics remain, suggesting that they were not destroyed deliberately here either.
Auf den marmornen Konsolen standen vermutlich ursprünglich die Säulen einer Ädikula.
Most likely the marble corbels once supported the columns of an aedicule.
Wie in allen alten Siedlungsorten ist das Niveau des Erdbodens im Lauf der Jahrhunderte immer weiter gestiegen. Offenbar im Zuge der Umwandlung zur Moschee wurde innen der Fußboden erhöht, im 20. Jahrhundert hingegen der alte Fußboden wieder ausgegraben. Dadurch liegt das osmanische Portal jetzt zu hoch.
As with all sites of ancient settlement the ground level has been rising continuously from one century to the next. It seems that the floor of the rotunda was raised when the building became a mosque. In the 20C it was lowered again. Thus the Ottoman main door is now too high up.
Vor dem Portal die Reste des Reinigungsbrunnens (şadırvan), der zu jeder Moschee gehört. Die Säulen — sicherlich wiederverwendet — trugen ursprünglich ein Spitzdach.
Outside the door there are the remains of the fountain for ritual ablutions (şadırvan) that every mosque needs. The columns — no doubt re-used — originally supported a pointed roof.
Das Minarett wird Sinan zugeschrieben, dem Erbauer der Blauen Moschee in İstanbul.
The minaret is attributed to Sinan, who also built the Blue Mosque in İstanbul.
Die Altstadt von Thessaloníkē — der Bereich innerhalb der Mauern — ist riesig, die Sehenswürdigkeiten darin verstreut, man unterschätzt dauernd die Entfernungen, verirrt sich auch mal, und läuft und läuft und läuft. Dabei tauchen dann Dinge auf, die man gar nicht auf dem Schirm hatte (die vorbereitende Recherche war zugegeben nur mäßig gründlich, bei soviel Zeug vielleicht entschuldbar). Wie das hier:
The old city of Thessaloníkē — the area inside the walls — is huge, the sights are scattered about, you keep underestimating the distances, you loose your way now and then, and you walk, walk, walk. Then suddenly you run into things that catch you by surprise (admittedly our preparatory research had been somewhat perfunctory, perhaps understandably given the quantity of things to see). Like this here:
Sapperlot, sagte ich zu H, DAS sieht aus wie eine römische Basilika. Fünftes Jahrhundert? Der Kandidat hatte 100 Punkte. Die genauen Daten sind unbekannt, die Bauzeit fällt aber wohl etwa in die Jahre um 460/70. Auch dieser Bau wurde von dem Stadtbrand 1917 in Mitleidenschaft gezogen, doch anscheinend weniger als die viel bekanntere Dēmḗtrios-Basilika (kommt noch). Die äußere Erscheinung ist entsprechend authentischer.
Gosh, I said to H, THAT looks like a roman basilica. Fifth century? And so it is. The exact dates are unknown, but the building probably went up in the 460s or 470s. It too was affected by the great fire of 1917, but apparently less so than the better known basilica of St Dēmḗtrios (we will get there). The outward appearance is therefore more authentic.
Auch hier liegt der Fußboden der Kirche heute viele Meter unter dem Straßenniveau. panagía „Allheilige“ bezeichnet griechisch die Gottesmutter, acheiropoíētos bedeutet „nicht mit Händen gemacht“ und bezieht sich auf eine einst hier verehrte, inzwischen offenbar verschwundene Ikone. Unwiderstehlich drängt sich die Vision von Gottvater als Freizeitmaler auf, in der Art eines Winston Churchill (aber mit telekinetisch arbeitenden Pinseln).
Here too the floor of the church is today many metres below street level. panagía „All-Holy One“ is a Greek designation of the Virgin Mary, acheiropoíētos means „not made by hands“ and refers to an icon once venerated here but now apparently lost. I cannot help visions of a deity dabbling in painting in his free time, rather like Winston Churchill (but with telekinetically operated brushes).
Vermutlich sechs oder sieben Meter der Fassade fehlen unten in dem Bild — so hoch liegt heute die Straße davor.
Six or seven metres or so of the façade are cut off in the picture — that is how high the street is compared to the church floor.
Nach 1917 mußte natürlich der Dachstuhl erneuert werden, die jetzt kahlen Wände trugen vermutlich irgendein Dekor. Die Mosaiken in den Bogenlaibungen stammen aus der ursprünglichen Bauzeit, ebenso der Marmorfußboden. Über die Behandlung der Fenster durch Restauratoren — hier wie in den anderen antiken Bauten der Stadt — konnte ich nirgends etwas finden, doch zeigt der Vergleich mit alten Fotos, daß in osmanischer Zeit vielerorts die Fensterfüllungen und nicht selten auch die Fensterformen geändert worden waren. Vermutlich waren aber die alten Fensterformen in aller Regel noch erkennbar.
After 1917 the roof timbers had of course to be renewed; the walls, now bare, presumably were formerly decorated in some manner. The mosaics on the underside of the arches and the marble floor are all part of the original construction. I could not find any information about the treatment of the windows at the hands of restorers — in this building or in others in the city. But comparison with old photographs suggests that in the Ottoman period both the shapes of windows and the way they were filled had frequently been altered. Perhaps, however, the original window shapes were still discernible.
Typisch für den hiesigen spätantiken Kirchenbau das sogenannte Tríbēlon, die dreifache Bogenstellung an der Westseite des Langhauses. Der Wortbestandteil bḗlon leitet sich dabei von lateinisch velum, hier im Sinne von „Vorhang“ ab.
A typical feature of local church architecture in late antiquity is the so-called tríbēlon, the triple arch at the west end of the nave. The word bḗlon is derived from the Latin velum, here in the sense of „curtain“.
Ausgrabungen in der Nordostecke der Basilika haben unter dem jetzigen Fußboden zwei ältere, übereinander liegende Mosaikfußböden zu Tage gefördert. Warum überbaute man intakte Mosaiken? Um das Fußbodenniveau zu erhöhen? Weil sich die Raummaße geändert hatten? An der Stelle der Basilika standen früher Thermen, mindestens der unterste Mosaikboden rührt wohl daher.
Excavations in the northeast corner of the basilica have uncovered two older mosaic floors superimposed on one another underneath the present floor. Why would intact mosaics be built over? To raise the floor level? Because the dimensions of the room had changed? The basilica was built into Roman baths, at least the lowermost floor presumably was part of those baths.
Das Forum konnte freigelegt werden, weil 1917 die hier befindlichen Gebäude abgebrannt und in der Folge abgeräumt worden waren. Wahrscheinlich war es erst nach der osmanischen Eroberung überbaut worden. Entdeckt wurde es allerdings erst in den 1960er Jahren, als dort ein Gerichtsgebäude geplant war. Die ausgegrabene Anlage — insgesamt war das Forum noch um einiges größer — stammt im wesentlichen aus dem zweiten Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Ein rechteckiger Platz (97 x 146m) war von Säulenreihen umgeben, außer anscheinend an der Nordseite (links hinten). Hinter den Säulengängen befanden sich öffentliche Gebäude (Münze, Archiv). Wegen des Gefälles wies die Südseite einen gewölbten Unterbau auf (rechts vorn), der Läden beherbergte; sie waren von einer rechts vorbeiführenden Straße zugänglich. An der östlichen Schmalseite erkennt man rechts neben dem auf dem Platz stehenden Baum die halbrunden Stufenreihen eines Odeons. Ganz links angeschnitten die Dēmḗtrios-Basilika. Im 19. Jahrhundert hier noch zu sehen war der markante Rest einer Säulenstellung, geschmückt mit Statuen, die die Judenspanisch sprechenden Einwohner „Incantadas“, „Verzauberte“ nannten und die, unter dieser Bezeichnung berühmt geworden, seit 1865 zum Inventar des Pariser Louvre zählen. Die Säulenstellung selbst, durch Entfernung der Skulpturen nicht verbessert, verschwand in der Folge, sogar ihr genauer Ort ist nicht mehr bekannt.
The forum could be excavated because the buildings above it burned down in 1917 and were then removed. It had probably been built over only in the Ottoman period. But it was only rediscovered when in the 1960s a law court was to be constructed here (in the end this did not happen). The excavated part — the whole forum was rather larger — essentially dates from the second century of our era. A rectangular square (97 x 146m) was surrounded by colonnaded porticos, except apparently on the north side (back left). Behind the colonnades there were public buildings (mint, archive). Because of the sloping terrain the south side had a vaulted substructure (front right) which housed shops. On the east side, to the right of the tree standing in the square, you can see the semicircular steps of an odeon. At the very left a portion of the basilica of St Dēmḗtrios is visible. In the 19C there still existed the prominent remains of a colonnade decorated with statues, famously called the „Incantadas“, „Enchanted Ones“, by the Ladino-speaking inhabitants. Under that name they have since 1865 formed part of the possessions of the Louvre in Paris. The colonnade itself, presumably not improved by the removal of the statues, has since disappeared, even its exact location is no longer known.
Über die Umstände, unter denen er in den Besitz dieser Skulpturen gekommen ist, schweigt sich der Louvre trotz sonst detaillierter Angaben völlig aus: www.louvre.fr/oeuvre-notices/piliers-decores-de-las-incantadas.
The Louvre provides detailed information about the statues but says nothing about how they came into its possession.
Der „Großmärtyrer“ (Megalomártys) Dēmḗtrios ist der Patron von Thessaloníkē, darüber hinaus aber einer der populärsten orthodoxen Heiligen; die über dem Ort seines vorgeblichen Martyriums und Grabes errichtete Basilika nicht nur Touristenziel, sondern auch Wallfahrtsort für Pilger aus der ganzen orthodoxen Welt. Der erste große Bau an der Stelle entstand vielleicht etwa zeitgleich mit der Acheiropoíētos-Basilika, nach anderer Ansicht eher im frühen 6. Jahrhundert. Auf die Erdbeben von 620 folgte ein Brand, der den Bau verwüstete. Wurde er durch ein Beben ausgelöst? Die „Wunder des hl. Dēmḗtrios“ behaupten, er sei ganz von allein entstanden. Nach verbreiteter Meinung machte er einen Um- oder gar Neubau erforderlich, der mit baulichen Änderungen und vereinzelt einer Vergrößerung (fünf statt ursprünglich drei Schiffe; Querhaus nicht ursprünglich) in Verbindung gebracht wird. Nach anderer Ansicht vernichtete der Brand nur das Dach und kam es nicht zu größeren Umbauten. Vielmehr stehe die Kirche im wesentlichen so da, wie sie, wann auch immer, ursprünglich erbaut wurde. Das Feuer von 1917 führte erneut zu schwersten Schäden — und verwischte teilweise die Spuren der Baugeschichte, so daß die Kontroverse darüber noch schwieriger zu führen ist.
The „great martyr“ (megalomártys) Dēmḗtrios is the patron saint of Thessaloníkē, but also one of the most popular saints of the orthodox world at large. The basilica built on the spot of his alleged martyrdom and tomb is not only a tourist destination, but a pilgrimage site attracting pilgrims from all over the orthodox world. The initial building on the site may have been roughly contemporaneous with the Acheiropoíētos basilica, but others think it dated from the early 6C. The earthquakes of 620 were followed by a devastating fire. Was it caused by the tremors? The „Miracles of St Dēmḗtrios“ claim that the fire simply happened. Many think that it necessitated a complete or partial rebuilding, which some assume entailed alteration or even enlargement (five aisles instead of three, addition of the transept not present originally). Others say that only the roof was destroyed and that there was no alteration. According to them the church now looks much as it did when originally built, whenever this may have been. The fire of 1917 again caused very heavy damage — and removed in part the traces of the construction history, complicating still further the controversy of which this history is the object.
Ein aussagekräftige Abbildung vom äußeren Zustand der Basilika vor 1917 zu finden ist mir bisher nicht gelungen. Daß es zwar von vielen anderen Gebäuden der Stadt Postkarten aus jener Zeit gibt, von der Dēmḗtrios-Basilika aber nur wenige und schwer interpretierbare, könnte damit zusammenhängen, daß sie schwer zu fotografieren war — so, weil sie, wie auch das Bild oben zeigt, anders als jetzt offenbar rings umbaut war. Was ich an (schlechtem!) Bildmaterial gesehen habe, deutet darauf hin, daß das Gebäude in osmanischer Zeit sich äußerlich ganz anders präsentierte als heute: andere Dachformen, weniger Fenster, möglicherweise Anbauten. Alte Fotografien des Mittelschiffs zeigen dieses hingegen praktisch identisch mit der heutigen Erscheinung, allerdings dunkler und natürlich mit intaktem Wandschmuck.
I have not so far succeeded in finding a good depiction of the basilica’s external appearance before 1917. The fact that there are postcards from that period of many other buildings in the city, but few images of the basilica of St Dēmḗtrios — and those that do exist are difficult to interpret — may have something to do with the difficulty of photographing this church, for example because, as the image above also shows, it was surrounded by other buildings on all sides. The few poor images that I have come across indicate that the church’s outward appearance was rather different in the Ottoman era from what we see now: differently shaped roofs, fewer windows, perhaps annexes. Old photographs of the nave, on the other hand, show it to have looked almost exactly as it does now, though it was darker and the decoration of the walls was of course still intact.
Unmittelbar hinter der Kirche kam der Stadtbrand zum Stehen: das osmanische Bad (Yeni Hamam) links hinten im Bild und die anderen Häuser blieben unversehrt. Das Foto wurde offenbar einige Zeit nach dem Brand aufgenommen. Die Langhauswände oberhalb der Arkaden sind abgetragen, der Schutt zu Haufen zusammengeschoben. Der Wiederaufbau zog sich bis 1949 hin. Die Basilika wurde in ihrer ursprünglichen Erscheinung wieder hergestellt — bemerkenswert das Querhaus, ganz ungewöhnlich nach meinem Empfinden die Doppelturmfassade. Allerdings fand für die neuen Außenmauern Haustein Verwendung anstelle der ursprünglichen Bruchsteinmauern mit Ziegelbändern, wie sie an den Stadtmauern oder auch der Acheiropoíētos-Basilika zu sehen sind.
The fire stopped immediately behind the church: the Ottoman bathhouse (Yeni Hamam) and the other houses in the top left hand corner of the photograph were spared. Clearly the picture was taken some time after the fire, with the walls of the nave removed above the arcade and the debris collected into heaps. The reconstruction took a long time, being completed only in 1949. The basilica was restored to its original appearance — the transept is remarkable, as is the twin-towered west front, which I think is an extremely unusual feature. However the exterior walls are now of ashlar, in place of the original rubble alternating with bands of bricks as also seen in the city walls or the Acheiropoíētos basilica. Eine öffentliche Feuerwehr gab es nicht. Das Regierungsgebäude — ein stattlicher, nicht weiter bemerkenswerter Bau des 19. Jahrhunderts — retteten die dort Angestellten in Eigeninitative. Viele andere öffentliche Bauten, wie das Rathaus und das Postamt, wurden allerdings auch zerstört. Hat jemand versucht, die Kirche zu retten?
There was no fire brigade. The government building — a dignified but unremarkable 19C affair — was saved by the office workers acting on their own. However, many other public buildings like the town hall or the post office were destroyed as well. Was anything done to try to save the church?
Blick aus der Vorhalle ins Langhaus. Das Tríbēlon stammt auch nach Meinung der Vertreter der Umbauthese vom ursprünglichen Bau.
Looking from the narthex into the nave. Even those hypothesising a major rebuild of the church agree that the tríbēlon was there from the beginning.
Hier komplett mit den namengebenden Vorhängen. Warum Dēmḗtrios so beliebt ist, erschließt sich schwer. Die zugehörige Heiligenlegende ist abstrus, aber nicht sonderlich bemerkenswert. Dēmḗtrios, aus vornehmer Familie stammend, sei während der Christenverfolgungen unter Galerius bei diesem denunziert und auf seinen Befehl in den Forumsthermen festgesetzt worden. Ein bekannter, auch bei Galerius beliebter Gladiator habe gefangene Christen herausgefordert, sei aber von einem von ihnen, einem Vertrauten des Dēmḗtrios, besiegt worden. Ergrimmt habe Galerius Dēmḗtrios dafür verantwortlich gemacht und ihn ermorden lassen. So weit, so unwahrscheinlich: die Geschichtsforschung neigt zu der Ansicht, es habe diesen Dēmḗtrios in Wahrheit nie gegeben. Sein Kult ist frühestens anderthalb Jahrhunderte nach seinem angeblichen Martyrium nachweisbar; es wird auch die These vertreten, der Kult sei eigentlich zuerst in Sirmium (Sremska Mitrovica im heutigen Serbien) beheimatet gewesen und im Zusammenhang mit der Verlegung des Sitzes der Prätorianerpräfektur für Illyrien von Sirmium nach Thessaloníkē 441/42 „umgezogen“ worden. Knochen fand man dann im frühen 7. Jahrhundert. Zum Beweis ihrer Echtheit schwitzten sie eine nach Myrrhe duftende Flüssigkeit aus, die Dēmḗtrios den Beinamen Myroblḗtēs „Myrrhe verströmend“ eintrugen. Der damalige Erzbischof Johannes hielt das Gebein nicht für authentisch, aber niemand hörte auf ihn. Wirkte Dēmḗtrios doch auch sonst kräftig Wunder und bewahrte Thessaloníkē vor der Einnahme durch Belagerer, so in den Awaren- und Slawenstürmen des 6. und 7. Jahrhunderts. Passend dazu mutierte er zum Soldatenheiligen. 1493 machten die Osmanen die Dēmḗtrios-Basilika zur Moschee. Das Heiligengrab wurde in eine Seitenkapelle transferiert (wo es sich immer noch befindet), die Verehrung ging weiter. (Man muß gerade in der heutigen Zeit immer wieder in Erinnerung rufen: historisch war der Islam im Vergleich zum Christentum stets die tolerantere Religion!)
Here is the tríbēlon, complete with the curtains from which its name derives. It is hard to understand why Dēmḗtrios is so popular. His legend is abstruse but unremarkable. Issued from a prominent family Dēmḗtrios according to it was denounced during the persecution of Galerius, with Galerius personally ordering him to be detained in the forum baths. A well-known gladiator favoured also by Galerius challenged the detained christians but was defeated by one of them, a friend of Dēmḗtrios. Holding Dēmḗtrios responsible Galerius had him executed. So far, so implausible: historians incline to the view that Dēmḗtrios never even existed. There is no evidence of his being venerated until a century and a half after his supposed martyrdom; it has also been suggested that his cult was originally domiciled at Sirmium (Sremska Mitrovica in present-day Serbia) and „moved“ to Thessaloníkē along with the praetorian prefecture of Illyria, transferred from Sirmium to Thessaloníkē in 441/42 . Bones were found in the early 7C. To prove themselves genuine they exuded a liquid smelling of myrrh, earning Dēmḗtrios the epithet myroblḗtēs „the myrrh streamer“. The then archbishop, John, was unconvinced, but nobody was listening. After all Dēmḗtrios was busy working other miracles as well, saving the city from being conquered during the invasions of the Avars and Slavs in the 6C and 7C. In the process he mutated into a soldier saint. In 1493 the saint’s basilica became a mosque. His tomb was removed to a side chapel (where it still sits), his veneration continued. (It is worth recalling, especially in the current climate, that historically islam has always been a more tolerant religion than christianity!)
Die aufwendige Marmorverkleidung der Mittelschiffswände hat den Brand von 1917 nur in sehr fragmentarischer Form überstanden. Erstaunlich für ein Bauwerk dieser Art und Epoche der Stützenwechsel — auf je vier Säulen folgt ein Pfeiler. Ähnliches gibt es in der deutschen Romanik, aber nicht in der antiken Architektur: in aller Regel finden sich dort wie in der Acheiropoíētos-Basilika einheitlich durchlaufende Säulen. Kontrovers diskutiert hat man, ob dieses Arrangement ursprünglich ist oder auf den postulierten Umbau um 630 zurückgeht (im letzteren Fall stellt sich die Frage nach dem Grund?). Nach der 1984 veröffentlichten Berechnung von J.-M. Spieser liege der Plazierung der Pfeiler und Säulen wie den übrigen Maßen der Kirche ein einheitliches Aufmaßsystem auf der Basis einer Längeneinheit von 31,5cm (ein Fuß) zugrunde, zu dem die Hypothese nur aus Säulen bestehender Arkaden wegen der dann unterschiedlichen Abstände der Stützen nicht passe.
Of the ornate marble cladding of the walls of the nave only fragments remain. An astonishing architectural feature is the alternation of columns and pillars — every fourth column is not a column but a pillar. So what you may say, except that this arrangement is quite unique in the Mediterranean architecture of late antiquity (it is a common feature of German Romanesque architecture, where the phenomenon is known to architectural historians as stützenwechsel). Look again at the interior of the Acheiropoíētos basilica: columns only. There is controversy as to whether this arrangement is original or the result of the modification that allegedly took place around 630 (the latter hypothesis of course raising the question of why this would have been done?). The calculations of J.-M. Spieser published in 1984 suggest that the basic measurement unit of the entire building is a foot of 31.5cm. If the arcades originally consisted of columns only, the distance between the columns would not fit this measurement unit.
Auch auf den Bildern erkennt man, daß, weil die Pfeiler länger als die Säulen dick sind, man nicht nachträglich Säulen durch Pfeiler ersetzen konnte: falls die Veränderung nachträglich vorgenommen wurde, hätte dies erfordert, die gesamten Arkaden neu zu bauen.
The pictures show that, as the pillars are thicker than the diameter of the columns, it was not possible to replace columns with pillars once the wall had been built: the change would have necessitated rebuilding the entire arcade.
In der (nur griechisch veröffentlichten) Monographie von G. und M. Sōtēríou von 1952, die praktisch die einzige Quelle zum Bauzustand vor 1917 bzw. vor Abschluß der Wiederherstellungsarbeiten ist, wird offenbar postuliert, die Pfeiler seien nachträglich hinzugekommen. Wie hier das Problem des Abstandes der Stützen behandelt wird, wie die Vertreter der Umbauthese auf Spieser reagiert haben und ob die These in wissenschaftlicher Literatur überhaupt weiter verfochten wird, habe ich nicht recherchiert. Das Bändchen von Bakirtzis von 1988 (siehe Literaturangaben am Ende dieser Seite) geht auf die Problematik gar nicht ein, vermerkt nur knapp und kommentarlos, die Kirche sei nach dem Brand von 620 offenbar in der bisherigen Form wieder hergestellt worden; ähnlich Kourkoutidou-Nikolaïdou/Tourta 1997. Dagegen geben Wikipedia-Artikel zu der Kirche in verschiedenen Sprachen (deutsch, englisch, französisch, Stand Februar 2014) einhellig an, in seiner jetzigen Form sei das Bauwerk erst nach dem Brand entstanden. Alle liefern dazu lediglich das Detail, die Kirche sei damals von drei auf fünf Schiffe erweitert worden, was soweit ich sehe in der Fachwelt eine Einzelmeinung ist.
The monograph by G. and M. Sōtēríou of 1952, published only in Greek and effectively the only source of information regarding the condition of the building in 1917 or before the completion of the rebuilding, apparently postulates that the pillars were not there from the beginning. I have not researched how the problem of the distance between the columns and pillars is treated here, or if and how adherents of the theory of major alterations around 630 have reacted to Spieser, or if this theory continues to be defended among experts at all. The little book by Bakirtzis of 1988 (see bibliography at the bottom of this page) does not address the question, merely stating succinctly and without any discussion that following the fire of 620 the church was restored to its original appearance; Kourkoutidou-Nikolaïdou/Tourta 1997 put it similarly. By contrast, Wikipedia articles in various languages (German, English, French, consulted in February 2014) uniformly claim that the building owes its present appearance to alterations following the fire. The one detail they all adduce is that at that point the church was supposedly widened from three aisles to five, a view that as far as I can see has very little support among experts.
Falls es den Umbau um 630 wirklich gab, wurde jedenfalls auch nach Dafürhalten der Vertreter dieser Auffassung keines der Kapitelle in der Basilika neu angefertigt. Sie stammen vom ursprünglichen Bau oder wären, soweit sie stilistisch erst dem 6. Jahrhundert anzugehören scheinen, Spolien von anderen Bauten.
If there really were alterations around 630 none of the capitals in the basilica were newly made at this point, as even the defenders of that theory admit. They either come from the original structure, or, to the extent that they appear to be of 6C rather than 5C date, they were taken from other buildings.
Originales Mosaik (wohl 7. Jahrhundert): der hl. Dēmḗtrios mit zwei Kindern. Dieses wie andere Mosaiken in der Kirche scheinen aus der Zeit vor dem Bildersturm des 8. Jahrhunderts zu stammen — das ist erstaunlich und gibt ihnen noch größeren Seltenheitswert.
Original mosaic (probably 7C) depicting Saint Dēmḗtrios with two children. This mosaic, along with others in the church, appears to predate the iconoclasm of the 8C — this is surprising and makes them still rarer.
Originales Mosaik: hl. Sérgios.
Unter der Basilika befinden sich Räume, die, ursprünglich ebenerdig, bereits Teil der Thermenanlage waren, in die die Kirche hineingebaut wurde (der Badebetrieb ging übrigens wohl noch bis ins 7. Jahrhundert weiter). Auch dieser sogenannte Weihbrunnen ist im Ursprung vorchristlich, das hier geschöpfte Wasser galt später den Pilgern als heilig.
Beneath the basilica there are rooms which, originally situated at ground level, formed part already of the baths into which the church was built (it seems by the way that the baths continued in use into the 7C). This well too predates the advent of christianity. Its water was later considered holy.
Hier soll es sich um den ersten Kultort handeln, wo die Verehrung des angeblich in diesen Räumen ermordeten Märtyrers stattfand.
This is said to be the place where the martyrs were killed and where they were first venerated.
Ostwand. Vorn die Euthýmios-Kapelle (deren Ausmalung inschriftlich auf 1302/03 datiert ist, vermutlich wurde sie wenig vorher errichtet).
The eastern wall, with the chapel of St Euthýmios in front (the wall paintings inside comprise an inscription dating them to 1302/03, and the chapel itself was probably built shortly before).
Ostwand vor 1917. The eastern wall before 1917.
An der Stelle der heutigen Kirche der Heiligen Weisheit befand sich ursprünglich eine riesig zu nennende fünfschiffige Basilika — 53m breit, 122m lang (eine andere Quelle nennt als Länge 94m ohne Säulenvorhof und Apsis, deren Dimensionen anscheinend nicht gesichert sind): die Dēmḗtrios-Basilika, die ja gar nicht klein wirkt, bringt es nur auf 44 x 33m! Die Riesenbasilika diente wohl bereits, wie auch der jetzige Bau bis zu seiner Umnutzung zur Moschee 1523/24, als Bischofskirche. (Auch hier wurden übrigens Thermen überbaut oder teilüberbaut — woher die Affinität zwischen Thermen und frühchristlichen Kultstätten? Dabei blieben sowohl die Forumsthermen wie auch vermutlich die bei der Acheiropoíētos-Basilika noch lange in Betrieb.) Derlei Mammutbauten waren in der Zeit nach 600 nicht mehr sehr beliebt; hier wie andernorts entschied man sich beim Neubau wohl irgendwann im 7. Jahrhundert für eine radikale Verkleinerung (nämlich etwa auf die Hälfte der alten Kirche, ohne Vorhof gerechnet). Von außen wirkt die damals errichtete neue Kirche immer noch monumental, aber schlicht. Der Innenraum ist allerdings spektakulär, sowohl architektonisch als von der Ausgestaltung her. Wenngleich ein Brand 1890 das Originaldekor zum Teil vernichtete (während der von 1917 das Bauwerk verschonte), blieb doch z.B. das Kuppelmosaik aus dem späten 8. Jahrhundert vollständig erhalten. Selbst in Augenschein nehmen konnten wir das nicht. Obwohl laut Reiseführer und auch Anschlag am Eingang die Kirche hätte offen sein müssen, standen wir vor verschlossenen Türen.
On the site of the present church of the Divine Wisdom there originally was a giant, five-aisled basilica, 53 metres wide and 122 metres long (another source says 94 metres without the apse and the colonnaded atrium at the west end, whose dimensions it seems have not been ascertained) — the basilica of St Dēmḗtrios, itself not exactly small, only measures 44 by 33 metres. This huge structure presumably served as the city’s cathedral, as did the present building prior to its conversion into a mosque in 1523/24. (Here too there were baths on the site before — what is it about the affinity between baths and early christian sanctuaries? Indeed the forum baths and, probably, those at the Acheiropoíētos basilica continued in use for a long time.) After 600 mammoth buildings like this fell out of favour. Here as in similar instances elsewhere a radical amputation was decided upon, probably at some point in the 7C: the new church is about half the size of the old, not counting the atrium. From the outside it still looks monumental but also quite plain. The interior however is spectacular, both architecturally and in terms of its decoration. Even though a fire in 1890 partly destroyed the interior (whereas the fire of 1917 spared the building), among other things the late 8C mosaic in the cupola survives in its entirety. This however we were not allowed to see for ourselves. Even though both our guidebook and a notice at the church entrance said that the church should have been open its doors were locked.
Das war überhaupt ein Ärgernis — nur die Dēmḗtrios-Basilika als dauerfrequentierte Pilgerkirche, die Acheiropoíētos-Basilika und die Galerius-Rotunde waren zugänglich, sonst waren die Kirchentüren unweigerlich verriegelt. Vielleicht will die orthodoxe Geistlichkeit keine Touristen. Wo sie hineingelassen werden, ist dann auch oft das Fotografieren verboten; man fühlt sich bestenfalls geduldet. Dabei gäbe es soviel zu sehen. Je älter das oströmische Reich wurde, desto kleiner baute man die Kirchen, in allerdings oft komplexen Bauformen; und man versah sie mit Mosaiken und Wandgemälden von teilweise atemberaubender Qualität. All das blieb uns vorenthalten.
This really was an irritant — only the basilica of St Dēmḗtrios, which bustles with pilgrims all day long, the Acheiropoíētos basilica and the rotunda of Galerius were accessible, all other church doors were locked. Maybe the orthodox clergy dislikes tourists. Where they are admitted photography is often prohibited, and you feel that you are being suffered rather than welcomed. And there would be so much to see. As the east Roman empire aged century by century, the churches that it built grew smaller, though their architecture is often complex; and they were decorated with mosaics and wall paintings whose quality is often breathtaking. But we were kept out.
Den schwierigen Heiligennamen hat der Postkartendrucker nicht so ganz hingekriegt (vielleicht dachte er an St. Pantaleon, das ist aber jemand anders…).
The postcard’s printer didn’t quite manage the difficult name of the saint (perhaps he was thinking of St Pantaleon, but that’s somebody else altogether…).
Postkarte, gelaufen 1918. Mir scheint allerdings, daß auf dem Foto nicht die Apostelkirche zu sehen ist, sondern die Katharinenkirche (unten).
Postcard sent in 1918. It seems to me, however, that the photograph depicts not the Church of the Apostles, but the Church of St Catherine (below).
Drei Inschriften kennzeichnen die Apostelkirche als Stiftung des Ökumenischen Patriarchen Nḗphōn I., der von 1310 bis 1314 amtierte. Auch die beiden anderen — Ágios Panteleḗmōn und die Katharinenkirche — fallen etwa in diese Zeit.
Three inscriptions identify the Church of the Apostles as having been donated by the Ecumenical Patriarch Nḗphōn I, who was in office from 1310 to 1314. The two others — Ágios Panteleḗmōn and St Catherine’s — also roughly date from this period.
Moscheen zu bauen erübrigte sich zur Zeit der osmanischen Herrschaft eigentlich, wiederverwendbare Gotteshäuser gab es schon genug. Einige entstanden trotzdem, wurden aber nach 1912 zum Teil beseitigt, ebenso alle Minarette, die ehemaligen Kirchen hinzugefügt wurden, mit Ausnahme dessen an der Galerius-Rotunde. Der Brand von 1917 bot vermutlich willkommene Gelegenheit, mit dem Schutt auch das ungeliebte osmanische Architekturerbe zu entsorgen: Konaks, Imarets, Medresen… Gefehlt zu haben scheinen Bäder. Jedenfalls entstanden im 16. Jahrhundert mehrere, und sie wurden auch nach der griechischen Inbesitznahme nicht abgerissen: offenbar brauchte man sie immer noch, oder fand sie mindestens nützlich. Dieses hier stammt wohl aus den 1520er Jahren — und war bis 1981 in Betrieb! Andere mutierten etwa zum Kino.
Building new mosques can hardly have been a priority in the Ottoman period, since there were more than enough churches that could be recycled. Some new mosques that did get built were mostly demolished after 1912, along with all the minarets added to former churches, with the exception only of that of the rotunda of Galerius. The 1917 fire presumably offered a not altogether unwelcome opportunity to get rid of the unloved architectural heritage of the Ottomans along with the debris: konaks, imarets, madrassas… What there seems to have been a lack of were baths. At any rate several were newly built in the 16C, and after the city became Greek those were not demolished: presumably they were still needed, or at least deemed useful. This one probably dates from the 1520s — and remained open until 1981! Other baths found different uses, for example as cinemas.
Wie der Name schon sagt eine weitere Hinterlassenschaft des Galerius. Allerdings trügt die Ähnlichkeit mit handelsüblichen Triumphbögen etwas: ursprünglich war dies ein komplexeres, überdachtes und in der Mitte überkuppeltes Bauwerk, in dem sich zwei Straßen kreuzten. Den mehr oder minder erhaltenen drei Bögen im Bild entsprach weiter hinten eine zweite, identische Bogenstellung; zwischen beiden verlief eine Straße, die die Rotunde mit dem von Galerius errichteten Palast verband.
Another thing left behind by Galerius, as the name indicates. However, the similarity with standard-issue triumphal arches is somewhat deceptive: originally this was a somewhat more complex building, erected over the crossing of two streets with a cupola in the middle. To the more or less extant three arches in the picture corresponded another identical arcade further back. Between them there was a street connecting the rotunda with the palace also built by Galerius.
Im Bild oben stehen die Menschen auf der die Hauptstraße der antiken Stadt kreuzenden Verbindungsachse zwischen Rotunde und Palast. Rechts muß man sich eine weitere Bogenstellung denken.
The people in the picture above are standing on the street crossing the ancient city’s main thoroughfare and connecting the rotunda with the palace. To the right you have to imagine another arcade.
Die Reliefs stellen den erfolgreichen Feldzug des Galerius gegen die Parther 297 dar.
The reliefs depict Galerius’s successful campaign against the Parthians in 297.
In der 1917 feuerzerstörten Unterstadt zeugen einige Bauten noch vom städtebaulichen und architektonischen Ehrgeiz der Wiederaufbaujahre, die allermeisten Gebäude sind allerdings recht neuen Datums, hoch, und zweckmäßig. Erst recht außerhalb der Altstadt, hier ein Blick von einem Standort außerhalb der Mauern der Oberstadt:
In the lower city destroyed by the 1917 fire some buildings still testify to the aesthetic ambition of the town planners and architects of the period of reconstruction immediately following, but most buildings by far are now rather newer, high, and utilitarian. This is even more true outside the old city. Here is a view from outside the Roman walls of the upper city:
Heute isoliert, bildete der Weiße Turm als berühmteres Pendant des Trigṓnion-Turms die meerwärtige Nordecke der Stadtmauer. Nach vorherrschender Meinung wurde er von venezianischen Bauleuten, aber nach der osmanischen Eroberung 1430 errichtet. Der charakteristische Wulst hier auf halber Höhe.
Today an isolated remnant, the White Tower, quite similar to the Trigṓnion tower but more famous, formed the northern seaward corner of the city walls. According to the accepted view it is the work of Venetian builders but postdates the Ottoman conquest of 1430. It sports the characteristic torus halfway up.
Gedruckte Quellen/Printed sources: Bakirtzis, Ch.: The Basilica of St Demetrius. Thessaloníkē: Institute for Balkan Studies 1988. Gounaris, George: The Walls of Thessaloniki. Thessaloníkē: Institute for Balkan Studies 1982. Hattersley-Smith, Kara M.: Byzantine Public Architecture Between the Fourth and the Early Eleventh Centuries AD, with special reference to the towns of Byzantine Macedonia. Thessaloníkē: Society for Macedonian Studies 1996. (Urspr. Dissertation an der Universität Oxford; hochinteressantes Kapitel über Thessaloníkē vom 4. bis zum 7. Jahrhundert mit detaillierter kritischer Wertung der Baugeschichte auf dieser Seite vorgestellter Baudenkmäler. Originally an Oxford University doctoral thesis; fascinating chapter on Thessaloníkē from the 4C to the 7C with a detailed critical discussion of the construction history of monuments featured on this page.) Kourkoutidou-Nikolaïdou, E./Tourta, A.: Spaziergänge durch das byzantinische Thessaloniki. Athen: Editionen Kapon 1997. (Klingt nach einem banalen Reiseführer, liefert aber detaillierte architektur- und kunstgeschichtliche Informationen und ist großartig illustriert. Sounds like a banal guidebook, but provides very precise information regarding architectural and art history; magnificently illustrated.) Pazaras, Theocharis.: The Rotunda of Saint George in Thessaloniki. Thessaloníkē: Institute for Balkan Studies 1985. Spieser, J.-M.: Thessalonique et ses monuments du IVe au VIe siècle. Contribution à l’étude d’une ville paléochrétienne. Athen: École française de Rome 1984.